Melek´s "kleine" Zuflucht

Es ist kalt, so verdammt kalt und ich weiss nicht wo ich heute Nacht schlafen werde...

Überall sind Lichter, ich höre Menschen, vielleicht helfen sie mir ja...

Ich renne so schnell es geht, denn mein Kopf dröhnt noch immer von den Tritten und all den Beschimpfungen,

nein diese Menschen helfen mir nicht...

"verschwinde Strassenköter" haben sie gesagt, wissen sie denn nicht, dass ich früher ein Zuhause hatte?

Ich hatte vielleicht kein kuschliges Bett, aber dafür eine Aufgabe, nämlich auf Haus und Hof aufzupassen und das habe ich getan...

So lange bis meine Knochen nicht mehr wollten und ich langsamer geworden bin, außerdem höre ich nicht mehr so gut,

dann habe ich verloren, was für mich meine Welt bedeutete...

Ich werde langsamer, meine Gelenke schmerzen... Ich habe Durst, oh wie sehr ich Hunger und Durst habe...

Ich schaue mal, ob es in der Mülltonne da vorne was zu Essen gibt, ab und zu finde ich ein Stück schimmliges Brot...

Heute nicht, heute waren die jungen Streuner schneller, heute beißen sie mich weg...

Wieder renne ich soweit mich meine alten Pfoten tragen...

Die Autos hupen und wieder höre ich wütende Schreie... 

Es tut mir leid, es tut mir leid, ich habe das Auto nicht gesehen... 

Ich glaube hier in diesem Gebüsch mache ich Halt,

ich kann nicht mehr...Ich lege mich hin und versuche ein bisschen Ruhe zu finden, meine Lunge überschlägt sich, mein Magen knurrt und als mir meine Augen zufallen, träume ich von einem Leben weit weg von der Straße und von Menschen, die mich lieben, so sehr wie ich sie lieben würde...

Bis zum letzten Atemzug...