Tierhilfe Melek e.V.

Hilfe für Straßentiere in der Türkei

Jahresbericht 2023

Auch in diesem Jahr konnten wir wieder zahlreiche Fellnasen aus der Not retten und ebenso vielen die Ausreise zu einer Pflegestelle in Deutschland oder sogar gänzlich ein neues Zuhause verschaffen.

Es war aber auch ein Jahr, wo wir sehr viel mit neuen Gesetzen in der Türkei zu tun hatten. Vieles hat sich geändert. So wird die Ausreise der Tiere immer schwieriger und komplizierter gemacht. Zum Beispiel sind neue Formulare nötig, wodurch die alten ihre Gültigkeit verlieren. Alle Tiere benötigen nun ein Passbild in ihrem Ausweis und mit den Flugpaten muss man jetzt eine Steuernummer holen. Die Wege, welche notwendig sind mit einem Tier, das zur Ausreise fertig gemacht wird, werden immer länger, die Vorbereitungen immer aufwendiger.

Dennoch sind wir unermüdlich, wenn es heißt, für die Fellnasen Flüge nach Deutschland zu organisieren. Das gelingt nicht, ohne unsere Helferinnen und Helfer überall, insbesondere den Flugpaten, die sich immer wieder bereit erklären, Tiere in die neue  Heimat zu bringen.

Aber auch wir sind Helfer für andere Tierschützer der Region, was einen nicht zu unterschätzenden Zeitaufwand zusätzlich bedeutet.

Die neue türkische Gesetzgebung in Sachen Tierhaltung und Tiertransport hat auch die türkische Bevölkerung getroffen, weshalb wir im zurückliegenden Jahr mehr und mehr auch mit Haushunden und Hauskatzen zu tun hatten, die wir aufgenommen haben. Und das, obwohl wir uns primär den Straßentieren der Region verschrieben haben. Aber kein fühlendes Herz kann wegsehen, wenn ein Tier ausgesetzt, irgendwo angebunden gefunden wird oder in den Käfigen des Tierheimes Manavgat enden soll.

Trotz der vielen Kastrationen, die unser Verein übernommen hat, werden die Straßentiere leider immer mehr und problematischer. Es ist vor Ort ziemlich offensichtlich, dass durch intensive Neubebauungen die Plätze und Aufenthaltsmöglichkeiten für diese Stück für Stück rarer weden, so dass sich mehr und mehr Tiere engeren Raum auf leeren Plätzen teilen müssen, wodurch es leider auch öfter zu Beißereien kommt. Auch dadurch entstanden bei uns Neuaufnahmen verletzter bzw. schutzbedürftiger Tiere.

Alle kennen inzwischen unsere Zuflucht, auf die wir schon ganz schön stolz sein können. Jeder unserer Zöglinge fühlt sich hier wohl und wird gut versorgt und betreut. Im Berichtszeitraum neu dazu gekommen ist die Quarantänestation. Vielen Dank in diesem Zusammenhang nochmals allen Spendern, welche diese neue Möglichkeit der Unterbringung von Neuzugängen erst ermöglicht haben. Es gibt hier noch einiges zu tun, aber alles ist auf einem guten Weg.

Auch wenn die türkische Lira schon seit längerem fällt, ergeben sich dadurch bei unseren Ausgaben vor Ort leider keine Vorteile. Seit 2022 mussten wir umgerechnet in Euro Preissteigerungen in den Bereichen Tierarztrechnungen, Futter und Amtsgebühren von bis zu 50 % hinnehmen. Nicht wenige Tierärzte verlangen für Kastrationen inzwischen fast so viel wie in Europa. Zum Glück auch für unseren Verein findet sich hier und da noch ein Tierarzt oder -ärztin, welche ein Herz für den Tierschutz haben und nicht so viel verlangen. Das ändert jedoch an der immer schwieriger werdenden finanziellen Gesamtsituation nicht wirklich etwas. So sind die Flüge bei unserer Partner-Airline SunExpress bereits teurer geworden und wir müssen uns darauf einstellen, dass auch hier das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht ist.


Das klingt pessimistisch, aber so soll dieser Bericht nicht enden. Im Gegenteil: 

Wir sind aktiv, wir haben vielen Hunden und Katzen der Region Manavgat im vergangenen Jahr helfen und ein neues Zuhause in Deutschland geben können und wir werden das von Herzen und mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln und Kräften mit euer aller Hilfe auch im nächsten Jahr tun.

In diesem Sinne ein Dankeschön an dieser Stelle allen Helferinnen und Helfern vor Ort und in Deutschland, allen Mitgliederinnen und Mitgliedern, allen Spenderinnen und Spendern, allen, welche Aktionen für uns starten, Unterstützerinnen und Unterstützern und uns Wohlgesonnenen, die uns auf unterschiedlichste Weise helfen, allen Flugpatinnen und Flugpaten natürlich und überhaupt all jenen, die uns mit freundlichen Worten und einem großen Herzen für die Fellnasen Mut machen. Bleibt uns treu, bleibt uns gewogen und bleibt Helfer für die Tiere in Not.


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